Preis

338,52€

Preiszusammensetzung
Material
Tüten, gebraucht (10) 0€
Futterstoffe, gebraucht (1,5 m) 3,00€
Verschluss (1) 5,79€

Arbeit
Dehnen (3hx17,50€) 52,50€
Verarbeitung (3hx17,50€) 52,50€

Umsatz, Handel (x2,5) 284,475€
Mehrwertsteuer (19%) 54,05€

Produktbeschreibung
Wir konsumieren tagtäglich greifbare Dinge wie Lebensmittel, Kosmetik, Kleidung. Auch bei virtuellen Dingen sprechen wir von Konsum: Fernseh- oder Internetkonsum. Man könnte also denken, das Wort Konsum bedeutet zunächst das kurzweilige Aneignen von Dingen, das Übergehen in unseren Besitz oder zumindest die Erlaubnis zum Gebrauch.

Das Wort „Konsum“ stammt vom lateinischen „cōnsumere“ und bedeutet so viel wie ‘nehmen, kaufen, an-, aufwenden, verbrauchen’. Im Deutschen wird es seit dem 19. Jahrhundert gleichbedeutend mit „Verbrauch“ verwendet. Hier ist eine Veränderung des Zustandes impliziert: Etwas wird „ver“-braucht, hier versteckt sich laut dem digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache ‘völlig verwenden, abnutzen, verschleißen’. (1)

Dieser Verschleiß taucht auch im Zusammenhang der Obsoleszenz; der Alterung auf. Den Begriff brachte Bernard London in „Ending the Depression Through Planned Obsolescence“ auf. 1960 differenzierte Vance Packard weiter zwischen der funktionalen und der „psychologischen Obsoleszenz“ in seinem Buch „The Waste Makers“.
Diese psychologische Veralterung prägt unseren Umgang mit den Dingen. Wir behandeln sie unabhängig von ihrem materiellen Potenzial wie Einwegprodukte. Statt sie zu gebrauchen, verbrauchen wir sie und verkürzen die Lebenszeit künstlich. Dinge deren materielle Halbwertzeit weit über eine einmalige Verwendung hinausgeht, werden wie Einwegprodukte weggelegt, weil wir lieber der Sehnsucht nach der Erneuerung statt dem Erhalt folgen. Das T-Shirt, das weniger kostet als ein Coffee-to-go kann genau so schnell entsorgt werden wie selbiger. Und von allen Seiten wird uns suggeriert, Konsum sei gut, denn er kurbele die Wirtschaft an. (2)

Ist es möglich den Wert der Dinge wieder anhand ihrer materiellen Gegebenheiten zu beurteilen? Kann man sogar ein Einwegprodukt mehrmals verwenden, obwohl es so günstig ist, dass wir es durchaus entsorgen könnten? Ist es möglich die Wasserflasche zweimal zu befüllen oder die Socke zu stopfen?

Auch die konventionellen Formen des Konsums und damit einhergehenden Besitzes kriegen vermehrt Konkurrenz durch alternative Systeme. Immer mehr Menschen sind bereit, sich vom Car-sharing über das Mieten von Kleidung bis hin zum Garden sharing auf neue Arten des Konsums einzulassen, die weniger im Sinne des Verbrauchen als im Sinne des gemeinschaftlichen Gebrauchs stehen.

Quellen: (1) „Konsum“, „Verbrauch“ Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Haus>, abgerufen am 22.02.2019., (2) Femke de Vries: Fashioning Value - Undressing Ornament, Onomatopee, 2015, S.53 f

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